Ausgewähltes Thema: Grundlagen der Typografie und Schriften
x-Höhe, Ober- und Unterlängen verstehen
Die x-Höhe bestimmt, wie groß Kleinbuchstaben wirken und beeinflusst Lesbarkeit stark. Ausgeprägte Ober- und Unterlängen helfen beim Erkennen von Wortbildern. Eine höhere x-Höhe kann auf kleinen Screens Vorteile bringen. Vergleiche zwei Schriften und beobachte, wie sich Zeilenfluss und Worterkennung mit identischer Schriftgröße verändern.
Serifen, Endungen und optischer Kontrast
Serifen führen das Auge und stützen den Zeilenrhythmus, während Sans-Serif oft neutraler und moderner wirkt. Der Strichstärkenkontrast verleiht Eleganz oder Stabilität. Achte auf Endungen, Kehlungen und Spitzen: Sie prägen den Tonfall eines Textes erstaunlich deutlich. Welche Details fallen dir auf, wenn du Überschriften vergleichst?
Grundlinie, Mittellänge und optische Korrekturen
Buchstaben ruhen auf der Grundlinie, doch optische Korrekturen sorgen dafür, dass Rundungen nicht kleiner wirken. Deshalb überschreiten o, e oder s minimal die Linie. Auch Mittellänge und Kapitälchenhöhe beeinflussen Proportionen. Drucke einen Absatz, lege ein Lineal an und entdecke, wie scheinbare Gleichheit bewusst gebrochen wird.
Schriftklassifikation leicht gemacht
01
Serifenschriften glänzen in längeren Lesetexten und vermitteln Ruhe oder Tradition. Sans-Schriften wirken nüchtern, modern und vielseitig. Slab-Serifs mit blockigen Endungen verbinden Robustheit mit Präsenz – ideal für Überschriften. Teile in den Kommentaren dein Lieblingspaar aus Serif und Sans, das gemeinsam ein stimmiges, lebendiges Schriftbild ergibt.
02
Humanistische Sans orientieren sich an Kalligrafie und lesen sich warm. Geometrische Sans, etwa mit kreisförmigen o, strahlen Struktur aus. Groteske balancieren Neutralität und Funktion. Beobachte an Beispielen wie Gill Sans, Futura oder Akzidenz-Grotesk, wie schon ein einzelnes a den Ton eines Textes verändern kann.
03
Script-Schriften wirken handschriftlich und emotional, sollten aber sparsam eingesetzt werden. Display-Schriften tragen starke Persönlichkeit für plakative Einsätze. Monospace optimiert Gleichschritt und Code-Lesbarkeit. Verknüpfe Zweck und Gefühl: Wie unterstreicht eine bestimmte Schrift die Botschaft deines Projekts? Erzähl uns von deiner letzten, mutigen Display-Wahl.
Webtypografie: Gute Schrift im Browser
WOFF2 ist kompakt und wird breit unterstützt. Subsetting reduziert Dateigrößen, Preloading verkürzt wahrgenommene Ladezeit. Prüfe Lizenzen sorgfältig, insbesondere bei selbst gehosteten Schriften. Teile deine Erfahrungen mit Self-Hosting versus CDN und wie sich das auf Core Web Vitals und Nutzerzufriedenheit ausgewirkt hat.
Webtypografie: Gute Schrift im Browser
Eine modulare Skala schafft konsistente Hierarchie. Mit rem und clamp() passt sich Typografie fließend an Viewports an, ohne Sprünge. Teste Überschriften in drei Breakpoints und prüfe Zeilenumbrüche. Poste deine ideale Skala und warum sie zu Content und Ton deiner Website passt.
Kontrastverhältnisse nach WCAG sinnvoll nutzen
Für Fließtext empfiehlt sich ein Kontrast von mindestens 4,5:1. Helle Grautöne sehen edel aus, verlieren aber schnell an Lesbarkeit. Prüfe Kombinationen mit Tools und teste bei unterschiedlichen Helligkeiten. Teile dein liebstes kontraststarkes Paar und warum es auf Mobilgeräten besonders gut funktioniert.
Farbklima, Hierarchie und Emotion
Farben lenken Aufmerksamkeit und Stimmung. Ein ruhiges Farbfeld lässt Typo atmen, Akzentfarben setzen Signale. Stimme Farbklima auf Schriftcharakter ab: Ein geometrisches Sans harmoniert anders als eine elegante Serif. Poste Beispiele, in denen eine Farbänderung die gesamte Tonalität deines Layouts überraschend verbessert hat.
Größe, Gewicht und Leserlichkeit für alle
Ein zugänglicher Grundtext beginnt oft bei 16 px oder mehr, je nach Schrift. Höhere x-Höhe, großzügiger Zeilenabstand und klare Kontraste helfen. Teste Alternativen für Nutzer mit Sehschwäche und dokumentiere, welche Einstellungen ihr Leseerlebnis sichtbar erleichtert haben. Deine Erkenntnisse helfen der Community spürbar weiter.
Dein erstes Typo-Projekt: Anwendung der Grundlagen
Briefing: Ziel, Publikum und Ton definieren
Formuliere in zwei Sätzen Zweck und Publikum. Welche Emotion soll die Typografie auslösen – Vertrauen, Dynamik, Ruhe? Notiere Anforderungen wie Lesedauer, Medium und technische Grenzen. Teile dein Briefing als Kommentar und erhalte konstruktives Feedback aus der Community für deinen nächsten Schritt.
Schriftwahl und Kombination testen
Wähle eine Primärschrift für Fließtext und eine Akzentschrift für Überschriften. Teste Größen, Kontraste und Laufweiten im echten Content. Drucke Probeabsätze, prüfe auf Mobilgeräten und bitte Freunde um Leseeindruck. Verrate uns deine finale Kombi und warum sie dein Ziel messbar besser unterstützt.
Feinschliff: Raster, Rhythmus und Export
Lege ein konsistentes Grundlinienraster an, stimme Zeilenabstände ab und kontrolliere Typografie-Stile in allen Hierarchien. Nutze OpenType-Features wie Kapitälchen oder Mediävalziffern, wenn passend. Exportiere mit eingebetteten Fonts und prüfe PDFs. Poste dein Endergebnis und was du über Rhythmus und Lesbarkeit gelernt hast.